Würde für Mädchen und Frauen – Chhaupadi beenden

BETEILIGTE PERSONEN

9.254

THEMEN

Frauenrechte
Gesundheit

ORT

West-Nepal

Laufzeit

2021-2024

GEFÖRDERT VON

 

Was sind die Herausforderungen?

In West-Nepal ist die entwürdigende Chhaupadi-Praxis weit verbreitet: Mädchen und Frauen gelten während ihrer Menstruation als unrein und werden regelmäßig von der Teilnahme am sozialen, wirtschaftlichen und schulischen Leben ausgeschlossen. Sie werden aus dem Haus ausgesperrt und schlafen in Ställen, haben keinen Zugang zu öffentlichen Bereichen, dürfen bestimmte Nahrungsmittel nicht zu sich nehmen und keinen Kontakt zu Männern und Tieren haben. Auch Mütter werden nach der Entbindung für bis zu vier Wochen als unrein ausgegrenzt.

Die Übernachtung in Ställen führt oft zu Unterkühlung, Atemwegs­erkrankungen, Gefährdung durch wilde Tiere und zu Vergewalti­gungen und dadurch zu einer hohen Sterblichkeitsrate bei Müttern und Säuglingen. Der Brauch ist in der Region tief verwurzelt und die Frauen glauben, dass ein Verstoß gegen diese Praxis dazu führt, dass die Familie oder Tiere krank werden.

Hinzu kommen schlecht ausge­bil­dete Gesundheits­dienstleister, die Tabuisierung des Themas Menstruation an den Schulen im Projekt­gebiet und die mangel­hafte Wasser-, Sanitär- und Hygiene­versorgung.


Was ist das Ziel des Projektes?

Wir verbessern die Gesundheit von Frauen in West-Nepal und vermindern die diskriminierenden Praktiken im Zusammenhang mit Menstruation. Das Projekt trägt dazu bei, dass Mädchen und Frauen während ihrer Menstruation sicher und hygienisch leben können. Dorfgemeinschaften und ihre religiösen Führer, traditionelle Heiler und Schiegermütter werden zum Umdenken angeregt und örtliches Gesundheitspersonal und lokale Verwaltungen unterstützt. Damit stärken wir das Recht auf sichere Menstruation und Menschenwürde.


Was sind die Hauptaktivitäten?

  • Mädchen werden in der Schule und in Mädchenclubs zu Methoden für eine hygienische und sichere Menstruation geschult und mit Menstrua­tions­­hygiene-Kits ausgestattet.

  • Es wird ein Lehrplan zur Integration von Menstrua­tions­­gesundheit in den Unterricht entwickelt und Lehrkräfte werden geschult.

  • In den Schulen werden separate Toiletten für Mädchen eingerichtet oder renoviert, inklusive Waschbecken (WASH).

  • Frauen werden in Mütter­gruppen ermutigt, sich regel­mäßig medizinisch untersuchen zu lassen, und lernen, medi­zinische Probleme selbst zu erkennen.

  • In den Dörfern werden Treffen der Gemeinschaften organisiert, um Probleme im Bereich Gesundheit zu erörtern und um zu erarbeiten, wie sie vor Ort die Situation für Frauen und Mädchen verbessern können.

  • Traditionelle Heiler und andere Personen, die über die Einhaltung von Traditionen und Gebräuchen wachen und die deshalb die Praxis des Chhaupadi bewahren wollen und die Menschen dahingehend beeinflussen, werden durch Exkursionen in Gemeinschaften ohne Chhaupadi und auf Austausch­treffen zum Umdenken angeregt.

  • Weitere wichtige Aktivitäten sind Gespräche mit der lokalen Regierung, die Schulung von Gesundheits­personal und die Anschaffung und Verbesserung der medizinischen Ausstattung von Gesundheits­einrichtungen und Geburts­stationen.


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