Sichere Geburtshilfe für junge Mütter und Säuglinge
Thema:
Aufbau und Unterstützung von acht neuen und zwei bestehenden Geburtsstationen, Kurse für Schwangere und Mütter, Selbsthilfegruppen, Familienplanung für junge Menschen, Kooperation mit den Gesundheitsbehörden
Ort:
Nawalparasi in Süd-Nepal
Projektlaufzeit:
01.02.2019 bis 31.12.2022
Budget:
450.000 € von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Herausforderungen
Bedingt durch die medizinische Unterversorgung besonders in den ländlichen Gebieten ist die Mütter- und Säuglingssterblichkeit in Nepal nach wie vor hoch. Verstärkt wird dieses Problem durch die ausgeprägte Benachteiligung von Frauen. Schwangere Frauen aus benachteiligten Gemeinschaften haben meist keine Möglichkeit, sich für eine professionelle Entbindung zu entscheiden. Vor diesem Hintergrund ist eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung für Frauen, Säuglinge und heranwachsende Mädchen in den Bereichen Sexualität und Fortpflanzung dringend geboten.
Hebammen und Pflegerinnen im Entbindungsraum der Geburtsstation in Thulokairatava. Er ist sauber und gut ausgestattet für die sichere Begleitung einer unkomplizierten Geburt.
Ziel des Projekts
Eine dauerhafte und wohnortnahe medizinische Versorgung für Schwangere, Mütter junger Kinder, Neugeborene und Kinder wird sichergestellt. Neben dem Aufbau von acht neuen Geburtshilfezentren werden zwei bestehende Stationen zu anerkannten Geburtshilfezentren ausgebaut, damit sie die medizinischen und rechtlichen Anforderungen erfüllen. Beratungs- und Qualifizierungsangebote ergänzen die baulichen Maßnahmen. Wie schon bei den Vorläuferprojekten wird der Betrieb der Einrichtungen zunächst für zwei Jahre vollständig durch das Projekt finanziert und ab dem dritten Jahr schrittweise von staatlichen Stellen übernommen. Auf der Basis bestehender Regierungsprogramme wird das Projekt nachhaltig in das öffentliche Gesundheitswesen integriert.
Dieser kurze Film über das Projekt zeigt die Lebenswirklichkeit der Frauen im Terai
Bei den regelmäßigen Müttergruppentreffen werden die Frauen auch gesundheitlich aufgeklärt und beraten.
Hauptaktivitäten
- Bau und Einrichtung von acht neuen Geburtshilfezentren in vier ländlichen Gemeinden in Süd-Nepal
- Renovierung und Ausstattung von zwei bestehenden Geburtshilfezentren
- Betrieb der Einrichtung über zwei bis vier Jahre bis zur vollständigen Fortführung durch das staatliche Gesundheitswesen
- Kurse für Schwangere und Mütter
- Regelmäßige Gruppenangebote zur Beratung von Müttern
- Einrichtung von Selbsthilfegruppen
- Aufklärungsarbeit gegen Kinderheirat, um Teenagerschwangerschaften zu verhindern
- Beratungsangebote zur Familienplanung für junge Menschen
- Fachqualifizierung und Training für Gesundheitspersonal
- Kooperation mit den Gesundheitsbehörden
- Einbeziehung von traditionellen Heilern und bereits dem Gesundheitswesen angegliederten freiwilligen Familiengesundheitsberaterinnen (Female Community Health Volunteers – FCHVs)
Covid-Update
Aufgrund der Corona-Pandemie kamen ad hoc Soforthilfemaßnahmen hinzu. Hygieneprodukte und eiweißreiche Nahrungsergänzungsmittel wurden für Schwangere und junge Mütter ausgegeben. Das Personal in den Einrichtungen erhielt Hygieneschulungen und die Geburtshilfestationen wurden mit Schutzkleidung, Masken und Desinfektionsmitteln ausgestattet.